De Pietri
Carrieri
Das Lampugnani Bürogebäude auf dem Novartis Campus in Basel
Dass ein Zusammentreffen vieler glücklicher Umstände zumeist zu großem Glück führt, ist eine Binsenweisheit – dass ein Zusammentreffen solcher Umstände aber in der Architektur zu selten stattfindet, ist die gelebte Erfahrung vieler Architekturschaffenden. Im nachfolgend beschriebenen Projekt paarte sich dieses Glück auf die für ein Projekt allerschönste Weise: Es kam ein großartiges Gebäude dabei heraus.
Angefangen mit einem anspruchsvollen, aber auch wagemutigen und großzügigen Bauherren Dr. Vasella und seinem visionären Konzept zur Schaffung eines inspirierenden Arbeits- und Aufenthaltsortes für die Mitarbeiter von Novartis, wurde mit der Bildung eines Teams aus Stadtplanern, Architekten, Landschaftsplanern und Ingenieuren ideale Voraussetzungen geschaffen diese Vision zu ermöglichen. Dem Verstehen von Vittorio Lampugnanis Haltung und Philosophie zur Architektur folgten die Ideen wie ein Reflex:
Das weitläufige Foyer mit dem wertvollen, bisher selten gesehenen Marmorboden verlangte ein festliches, zentrierendes Element, die Prominenz des Architekten erlaubte dazu, einen venezianischen Leuchter vorzuschlagen. Die erfolgreiche Suche im Archiv der Firma Venini aus Murano brachte den Entwurf eines Leuchters zu Tage, der in den 30er Jahren den Einfluss der „Moderne“ in Italien indizierte.
Die generösen, das Gebäude längs-teilenden Treppen und die sich daraus ergebende Halle war für uns von Anfang an das alle (Seh-)Erfahrung und (Licht-)gestalterische Kraft verlangende Herzstück des Hauses.
Die üppige Tageslichtbeleuchtung aus der Glaslaterne mit der einnehmenden Dynamik wechselnder Lichtzustände musste ein hochqualitatives Kunstlicht folgen, das dem Benutzer ebenso wie dem Betrachter des Raumes zwar eine andere, aber ebenso gute Lichtatmosphäre bietet. Ein eigens dafür entwickeltes Linearprofil, das parallel dem Oberlicht folgt und die komplette Gebäudehöhe bedienen kann, stellt sich dieser Aufgabe.
Die als Bürofläche genutzten Geschosse galt es den (hohen) funktionalen Ansprüchen entsprechend zu beleuchten – jedoch nicht in einem gewerblich anmutenden Design. Stehleuchten mit einem Glasschirm erzeugen weiche Helligkeiten an der ansonsten von Einbauelementen freigehaltenen Decke. Intimes, individuelles Licht kann der Mitarbeiter mit einer klassischen Schreibtischleuchte hinzuschalten.
Die in den Besprechungsräumen in den Holzdecken eingebauten randlosen Downlights erforderten eine präzise Detaillierung und vor allen Dingen einen guten Schreiner und Elektriker. Die im Erdgeschoss befindliche Trattoria „Dodici“ ist ebenfalls das Ergebnis guter äußerer Umstände: Ein Mailänder Architekt, ein fürsorglicher Bauherr und ein Schuss „Dolce Vita“ vereinigen sich zum Besten.
Das Lichtkonzept war in der Detailausführung anspruchsvoll – jedoch im Konzept leicht zu definieren. Die Bar wurde mit einzelnen Leuchten markiert, die niedrigen Sessel mit Stehleuchten intim separiert und der Restaurantbereich mit einer Struktur von Glaselementen, die wie ein flächiger Kronleuchter wirken, festlich, aber dennoch einer Trattoria entsprechend eher reduziert, beleuchtet.