Helmut Federle und Gerold Wiederin, Wien
Luc Bernard
Leuchtendes Aquarell – Bürobau auf dem Novartis Campus in Basel
Als erster Neubau auf dem „Campus des Wissens“ entstand ein Bürogebäude, geplant von Diener & Diener Architekten. Es bildet ein markantes Tor zu Novartis. Eine dezent farbig schillernde, schuppenartige Haut überzieht den Bau und verbreitet eine verspielte Heiterkeit. Glasscheiben unterschiedlichen Formats und unterschiedlicher Farbe springen teils nach vorne, teils nach hinten, manchmal überlappen sie sich, manchmal lassen sie eine Lücke frei.
Kommunikation ist der wichtigste Aspekt heutiger Bürotätigkeit, und so bemühten sich die Architekten, die räumlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Sie verfolgen das Konzept des offenen Großraums, gliedern diesen allerdings durch kleine abgeschlossene Besprechungsboxen. Statt an einem eigenen Schreibtisch, sitzen die Mitarbeiter jeweils in Gruppen von bis zu vier Personen an einem gemeinsamen großen Tisch, an dem jeder seinen festen Einzelplatz hat. Wer sich einmal zurückziehen möchte, begibt sich in eine der vier schneckenförmigen Glaskabinen in der Gebäudemitte und zieht dort einen Vorhang hinter sich zu.
Um eine Indirektbeleuchtung ohne einen Stehleuchtenwald und Stolperfallen aus Stromkabeln zu realisieren, wurden die Lichtquellen in das vorhandene Mobiliar integriert. Die etwa 1,90 m hohen Schränke verfügen über Vertiefungen an der Oberseite, in denen je eine Indirektkomponente eingelassen ist, die für eine Allgemeinbeleuchtung von 300 lx sorgt und selbst nicht unmittelbar zu sehen ist. Hinzu kommen die Schreibtischleuchten mit ihrer Kombination aus direkter und indirekter Lichtverteilung. Während sich erstere vom einzelnen Mitarbeiter individuell schalten lässt, ist letztere zentral gesteuert – wie auch die Indirektbeleuchtung an den Schrankoberseiten.
Die großen Besprechungssäle im Erdgeschoss erhielten eine Kombination aus zwei unterschiedlichen Leuchtenarten. Wallwasher, die in die Decke eingelassen sind, betonen die Wand als raumbegrenzende Fläche, tauchen sie in ein gleichmäßiges Licht und bringen die dort platzierten Kunstwerke zur Geltung. Große, glockenförmige Pendelleuchten über dem Besprechungstisch werfen warmes Licht auf die Tischfläche, da die Metallschirme innen mit Blattgold beschichtet sind. Bei Beamerprojektionen schließen sich die Vorhänge und die Leuchten fahren automatisch mit einem eigens dafür entwickelten Antriebssystem hoch, sodass die Projektion ungestört erfolgen kann.