Licht Kunst Licht AG
Kulturbauten & Veranstaltungsorte

Jahrhunderthalle

Bochum, Deutschland
Architekten
Petzinka Pink Architekten, Düsseldorf
Bauherr
LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH, Dortmund
Nutzer
Kultur Ruhr GmbH
Projektgröße
15.000 m²
Fertigstellung
2003
Fotos
Luc Bernard
Thomas Pflaum
Thomas Riehle
Jochen Helle
Bauvolumen
55 Millionen Euro
Beleuchtungsetat
1 Million Euro
Awards
1

Die Umnutzung eines Industriedenkmals zum Festspielhaus – Jahrhunderthalle Bochum

Im Bochumer Westparkareal, dem ehemaligen Kruppgelände, liegt die Jahrhunderthalle. Das Industriedenkmal wurde nach einjähriger Umbauzeit im April 2003 als Spielstätte der Ruhr-Triennale eröffnet. In der Dämmerung und bei Nacht erhält die Halle eine spektakuläre Außenwirkung durch ihre Kunstlichtinszenierung: Wenn die illuminierten Glasdächer mit dem auskragenden Vordach des Foyerneubaus zu einer „Lichtwelle“ verschmelzen, wird die ehemalige Montagehalle zum strahlenden Wahrzeichen für die Kunst.

Ein wichtiges Ziel war es, das gesamte Eingangsfoyer so transparent zu gestalten, dass der Besucher von außen bereits den dahinter liegenden Hallenkomplex erleben kann. Im Gebäude übernimmt die Lichtinszenierung eine zusätzliche Funktion als Leitsystem in den weitläufigen Etagen mit ihren unterschiedlichen Galerieebenen.

Schon von weitem spürt man die „Lichtwelle“, welche einem aus der entmaterialisiert wirkenden Glasfassade des Eingangsbauwerkes entgegenfließt. Warme Lichtinseln betonen die neun gut proportionierten Eingangstüren, die sich auf der Längsseite des Foyers befinden. Besondere Raumtiefe suggeriert die gleichmäßige Vertikalbeleuchtung der Rückwand des Anbaus, der ursprünglichen Backstein-Außenwand der Jahrhunderthalle. Der großvolumige Raum selbst erhält druckvolles, weißes Metalldampflampenlicht. In ihrer Materialität und Gestaltung spiegeln die Leuchten die raue und robuste Industrieästhetik der ehemaligen Gaskraftzentrale.

Erst danach öffnet sich dem Besucher die Jahrhunderthalle mit ihrem imposanten Stahltragwerk. In ruhiges Licht getaucht, dessen Quelle nicht ortbar ist, wird die Raumarchitektur subtil inszeniert. Downlight-Strahler geben ein zartes Streiflicht auf die Tragstruktur und lassen ihre Materialität wirkungsvoll zur Geltung kommen.
Die zur Halle ausgerichtete Wand auf der Galerieebene ist als Hohlkehle ausgebildet. Über einen integrierten Bodenlichtkanal, bestückt mit farbigen T16-Leuchtstofflampen, kann die gekrümmte Wand in verschiedene Farbigkeiten getaucht werden.