Licht Kunst Licht AG
Medienfassaden & Lichtkunst

UNIQA TOWER

Wien, Österreich
Architekten
NP Neumann & Partners GmbH, Wien
Bauherr
Uniqa Real Estate Projects GmbH
Nutzer
Uniqa AG
Projektgröße
7.500 m² Fassadenfläche
Fotos
Werner Huthmacher
Fertigstellung
2006
Beleuchtungsetat
2,5 Millionen Euro
Video content
Mader Stublic Wiermann, Berlin
Awards
3

Endless Skin – Die Bespielung des Uniqa Tower in Wien

Der neue Uniqa Tower am Wiener Donaukanal ist als aufsehenerregende Zentrale für ein großes Unternehmen konzipiert. In der Dämmerung und bei Nacht wird das 75 Meter hohe Ellipsoid mit scharfer Kante durch eine LED-Lichtinstallation zur leuchtenden Skulptur.

Die große Herausforderung bestand darin, für ein bereits vorhandenes Gebäude nachträglich ein differenziertes Bespielungskonzept zu entwickeln. Die ellipsenförmige, rundum anseh- und wahrnehmbare Gebäudeform sowie die zweischalige, natürlich be- und entlüftete Glasfassade führten zu einem in die Fassade integrierten Bespielungskonzept, das die bestehende Architektur als Skulptur neu inszeniert. Im Vergleich zu klassischen innen- und außenliegenden Fassadenanstrahlungen oder flächigen, displayartigen Bespielungen geht die Uniqa Lichtinstallation noch einen Schritt weiter und stellt ein Novum dar: Sie interpretiert den gesamten Gebäudekörper als Bildfläche, die Gebäudearchitektur als Panorama.

Hierzu wurde in die Fassadenstruktur eine Matrix aus 160.000 einzeln ansteuerbaren LED-Videobildpunkten integriert. Sie ummantelt die gesamte, mehr als 7.000 Quadratmeter große Fassadenfläche vollständig. Die Doppel-Glasfassade verfügt über einen ca. 40cm breiten begehbaren Fassadenzwischenraum, innerhalb dessen alle Bildpunktmodule in einem Aluminiumprofil an den raumhohen Fensterfassadenprofilen angedockt wurden. Der vertikale Bildpunktabstand beträgt 8 cm, der horizontale Abstand entsprechend des Fassadenrasters rund 1,40 Meter. Neben den Bildpunktprofilen wurden auch alle anderen notwendigen Komponenten, wie z. B. Controllerunits, komplett in die bestehende Fassadenabwicklung integriert, sodass die Installation im ausgeschalteten Zustand von außen betrachtet nicht wahrgenommen wird.

Im eingeschalteten Zustand dagegen arbeitet die in das Gebäude implantierte Lichtinstallation mit direkter Wirkung nach außen. Sie leuchtet aus sich selbst heraus, interpretiert die Architektur, interagiert mit ihr, dekonstruiert sie und formiert sie im Anschluss wieder neu. Sie löst sich von der Zweidimensionalität eines konventionellen Videoscreens mit seitlicher Begrenzung und bespielt die Architektur rundum. Sie integriert sich in die Struktur, verbindet die Flüchtigkeit der Bilder mit der Dauerhaftigkeit der Architektur, tastet die Gebäudehülle ab – lautlos und subtil, ohne Anfang und ohne Ende.