Licht Kunst Licht AG
Hospitality

Oscar Niemeyer Sphere

Leipzig, Deutschland
Architekt (Entwurf)
Oscar Niemeyer
Designarchitekt
Ana Niemeyer Arquitetura e Consultoria LTDA – Jair Valera
Ausführender Architekt und Projektleitung
KERN Architektur UG, Leipzig – Harald Kern
Tragwerksplanung
Ingenieurbüro Förster + Sennewald Ingenieurgesellschaft mbH
Bauherr
Kirow, Leipzig
Nutzer
Kantinenerweiterung auf dem Gelände der Techne Sphere Leipzig
Projektgröße
218 m²
Fotos
Margret Hoppe
Sebastian Stumpf
Fertigstellung
2011 (Entwurf) / 08/2013 - 08/2016 (Realisierung)
Awards
2

Die Oscar Niemeyer Sphere Glüht

Nach einer Planungs- und Bauzeit von sieben Jahren sowie intensiven Abstimmungen zwischen dem brasilianischen Büro in Rio de Janeiro, den lokalen Architekten und einem engagierten Bauherrn ist der 2011 entstandene Entwurf von Oscar Niemeyer nun in Leipzig Realität geworden. Niemeyer ist ein Meister der Kurven. Genau diese zeichnet die Lichtplanung im Inneren und Äußeren der Oscar Niemeyer Sphere nach. Dabei entsteht eine Atmosphäre zum Genießen und Erleben dieses außergewöhnlichen Ambientes.

Licht Kunst Licht AG
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Zu Beginn des Projektes galt es, die Architekturintentionen von Niemeyer im Detail zu verstehen, lesen zu lernen, um diese mit Licht im richtigen Maße zu unterstreichen. Die jahrzehntelange Erfahrung von Jair Valera, Oscar Niemeyers rechter Hand in Rio de Janeiro, und der intensive Austausch mit ihm haben es uns ermöglicht, die Architektursprache richtig zu interpretieren.

Die Erschließung der Sphere erfolgt über den Betonschaft am Gebäudekopf, der eine Liftlobby und den zentralen Aufzug in die oberen Etagen birgt. Die ziegelfarbige Betonoberfläche erstreckt sich auch in das Innere des Schafts und wird sanft durch eine Lichtvoute beleuchtet, die in einem in Richtung der Aufzugstür geneigten Deckensegel integriert wurde. Die Decke wie auch das Licht haben eine wegweisende Funktion.

Über den Aufzug erreicht man auf der unteren Ebene den Barbereich. Eine Deckenvoute entlang des Perimeters der Kugel zeichnet die runde Grundrissform nach und blendet die gewölbte Weißbetonschale mit indirektem Licht ein. Der Bartresen sowie die Rückwand werden mit direktstrahlenden Einbauleuchten in Szene gesetzt. LED Downlights mit Warm-Dimm-Technik erlauben ein sehr goldenes und warmtoniges Licht. Bartresen und Regalböden an der Rückwand sind mit möbelintegrierter Beleuchtung versehen.

Auf der Äquatorebene der Kugel befindet sich das Restaurant sowie die Lounge. Während der Servicebereich des Restaurants im hinteren Bereich der Kugel mit einer eingestellten Wand umgeben ist, sitzt man tagsüber im vorderen, lichtdurchfluteten Restaurantbereich unter einer Glaskuppel mit wunderbaren Blickbezügen nach draußen. Als Blend- und thermischer Schutz dienen Flüssigkristallgläser, die je nach Sonneneinstrahlung automatisch verdunkeln.

Um den Lounge- und Restaurantbereich im Obergeschoss für verschiedene Anlässe hausintern, aber auch zur Fremdvermietung nutzen zu können, bietet das Kunstlicht speziell für die Abendstunden verschiedene, einprogrammierte Lichtszenen an. Als Architekturlicht dient zunächst die Indirektbeleuchtung. Justierbare, kleine Strahler sind im oberen Bereich der Trennwand integriert und beleuchten die innere Betonhülle, die wie ein weißer Reflektor fungiert. Weitere kleine Strahler sitzen im schwarzen Bodenlüftungskanal entlang des Perimeters der Kugel direkt neben der Glas-Stahlkonstruktion, um diese sanft mit indirektem Licht einzublenden. Ein weiterer Lichtlayer durch Miniaturstrahler an den Knotenpunkten der Stahlkonstruktion dient zur Direktbeleuchtung des Raumes und der Treppe sowie zur Inszenierung des raumgreifenden Wandbildes.

Unser Ziel war es, gerade in den Abendstunden die organische Form der Kugel in ihrer Ganzheit auch von außen erlebbar zu machen. Die Lichtvouten und die Indirektbeleuchtung im Innenraum zeichnen die außergewöhnlichen Volumina im Inneren der Kugel nach. Sie setzen die Wölbungen in Szene und erzeugen eine Tiefenwirkung sowie interessante Blickbezüge von außen in das Innere der Niemeyer Sphere. Auf den Dächern montierte Gobo-Strahler illuminieren die weißen Betonschalen der Kugel und ein sanfter Lichtverlauf verleiht dem Beton eine für den Architekten typische Leichtigkeit.