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Museen & Ausstellungen

Neues Museum auf der Zitadelle Spandau

Berlin, Deutschland
Architekten
Staab Architekten GmbH, Berlin
Bauherr
Bezirksamt Spandau von Berlin
Abt. Bildung, Kultur und Sport – FB Kultur
Nutzer
Zitadelle Spandau, Berlin
Projektgröße
5.500 m²
Fotos
Jens Achtermann
Joanna Kosowska
Fertigstellung
2016
Bauvolumen
14,1 Millionen Euro
Beleuchtungsetat
0,39 Millionen Euro

Enthüllt und Inszeniert – Dezentes Licht für Berlins Vergessene Denkmäler im Proviantmagazin der Zitadelle Spandau

Im ehemaligen Proviantmagazin der Zitadelle Spandau wird seit 2016 die Dauerausstellung „Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler“ gezeigt. Erstmals seit langer Zeit sind dort politische Denkmäler zu sehen, die einst das Berliner Stadtbild prägten, aber später daraus verschwunden sind. Um klar darzulegen, dass die Denkmäler jetzt Ausstellungsstücke in einem Museum sind und nicht länger im Freien stehen, spielen die raumbegrenzenden Wände eine wesentliche Rolle im Lichtkonzept. Über Wallwasher von der Decke werden diese homogen mit Licht bespielt und erhalten dabei gleichzeitig dezente Nuancen aus Licht und Schatten. Das Licht der Wallwasher erreicht dabei nicht nur die Wände, sondern auch die Skulpturen, die an der Wand entlang aufgereiht sind. Nur vereinzelt sind besonders wichtige Ausstellungsstücke zusätzlich mit Akzentstrahlern beleuchtet.

Im Medienraum der Siegesallee wird das 1898 bis 1901 im Tiergarten errichtete Denkmalensemble mit seinen brandenburgisch-preußischen Herrschern präsentiert, umhüllt von einem gedruckten 360°-Motiv aus grünen Bäumen und Sträuchern. Über eine Soundcollage und eine dynamische Lichtinstallation kann der Besucher in einem 18-minütigen Loop das Geschehen eines Tages aus jener Zeit erleben. Die Hinterleuchtung des umlaufenden Bildmotives wird durch eine Reihung von linearen LED-Profilleuchten erzeugt und wirft ein Streiflicht zwischen die doppelschichtige Wandung aus zwei unterschiedlich dichten Geweben. Das Licht kommt von oben, wie in der Natur auch und verändert sich, je nach Uhrzeit im Loop in seiner Lichtfarbe und Helligkeit. Um darüber hinaus eine möglichst realistische Anmutung der Figurengruppe zu erhalten, ist ein Deckenslot in Form einer Parabel so im Raum angeordnet, dass die darin versteckten 13 Strahler einen dynamischen Sonnenlichtverlauf imitieren können. So geht in der Inszenierung die Sonne in Form einer Strahlergruppe scheinbar im Osten auf, steht mittags im Zenit über dem Denkmal und verschwindet gegen Abend wieder auf der anderen Seite der Deckenparabel. Zum Hörspiel passend wird über die Strahler auch das fahle Mondlicht simuliert, oder es wird ein nachmittägliches Gewitter mit Blitzlichtern begleitet. Natürlich sind auch diese Leuchten in der Lage, die verschiedenen Lichtfarben und Helligkeiten eines Tageslichtverlaufes nachzubilden. Darüber hinaus lässt sich hier und da eine leichte Bewegung des Lichtes spüren, ganz so, als würde das Licht der Sonne durch ein bewegtes Blätterdach fallen. Erzeugt wird dieser Effekt durch das Einbinden von vier im Deckenslot integrierten und programmierten Ventilatoren, die den darunter hängenden, perforierten Stoff in Bewegung versetzen.