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Kulturbauten & Veranstaltungsorte

Kolumbarium Liebfrauenkirche

Dortmund, Deutschland
Architekten
Staab Architekten GmbH, Berlin
Bauherr
Gemeindeverband Katholischer Kirchengemeinden Östliches Ruhrgebiet
Nutzer
Grabeskirche Liebfrauen Dortmund
Projektgröße
1.900 m²
Fotos
Lukas Roth
Fertigstellung
2011
Bauvolumen
3,3 Millionen Euro
Beleuchtungsetat
0,1 Millionen Euro
Awards
1

Neues Kolumbarium Liebfrauenkirche in Dortmund mit Atmosphärischer LED-Beleuchtung

Ein restaurierter Kirchenraum aus dem 19. Jahrhundert präsentiert sich als eindrucksvoller Ort für Urnenbestattungen im innerstädtischen Bereich. Die einfühlsame Lichtplanung – ausschließlich mit LED realisiert – unterstreicht wirkungsvoll das von Staab Architekten geplante Innenraumkonzept. Zur Unterbringung der Urnen beschränkte man sich auf die Errichtung eines bodennahen Grabfeldes. Sie verteilen sich längs des Mittelschiffs und reichen bis in die Seitenschiffe.

Grundidee für die Entwicklung des Beleuchtungskonzeptes war es, eine Lichtführung zu realisieren, welche im Kontext eines sakralen Gebäudes räumlich und atmosphärisch angemessen erscheint. Die Beleuchtung erfüllt den Anspruch, sowohl einen adäquaten Rahmen für Trauerzeremonien oder Gottesdienste zu bieten als auch dem Trauernden einen Ort der Ruhe und Kontemplation zur Verfügung zu stellen.

Mit der Kombination von schalt- und dimmbarer Grund- und Akzentbeleuchtung können die Anforderungen an unterschiedliche Beleuchtungsszenarien erfüllt werden. Um nicht von der Architektur des Kirchenraumes abzulenken, tritt die Leuchte als sichtbares Objekt in den Hintergrund. Einzig im Eingangsbereich akzentuiert eine deutlich in Erscheinung tretende direkt/indirekt strahlende Ringpendelleuchte das Bronzebecken mit Statue.

Die Grundbeleuchtung des Mittelschiffs erfolgt über direkt/indirekt strahlende LED-Leuchten in Sonderanfertigung, die oberhalb der Kapitelle auf einer Höhe von 12,70 m platziert sind. Die Leuchten sind als kompaktes quaderförmiges Gehäuse ausgebildet, das jeweils sechs Strahlerköpfe aufnimmt. Die Lichttechnik verschwindet weitestgehend in diesem Gehäuse. Vier der an Gelenken geführten Strahlerköpfe illuminieren die horizontale Bodenebene sanft mit warmtonigem Licht und erzeugen eine ruhige Lichtstimmung, welche die Materialtiefe und Farbigkeit der bronzierten Oberflächen der Urnengrabfelder hervorhebt und die Gravur lesbar macht. Die anderen beiden Strahlerköpfe mit weiterem Ausstrahlwinkel blenden die Deckengewölbe mit diffusem Licht gleichmäßig sanft ein und schaffen so ein ausgewogenes Verhältnis der Leuchtdichten im Raum. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung der Raumhöhe ermöglicht. Das Beleuchtungsprinzip aus dem Mittelschiff wird in den Seitenschiffen und im Chor auf einer etwas niedrigeren Kapitellhöhe und unter Anpassung der Intensitäten fortgesetzt.

Dank der stufenlosen Dimmbarkeit der LED können die Beleuchtungsstärken bzw. Helligkeiten den Bedürfnissen unterschiedlicher Nutzungsszenarien problemlos angepasst werden. Mithilfe eines Helligkeitssensors ist eine auf die Tageslichtsituation reagierende Beleuchtung realisiert. Im Falle hoher natürlicher Beleuchtungsstärken schaltet sich das künstliche Licht im Mittelschiff und in den Seitenschiffen aus.
Im gesamten Kirchenraum kommen ausschließlich DALI gesteuerte LED-Leuchten zum Einsatz, welche die Forderungen nach optimiertem Wirkungsgrad, hochwertiger Lichtqualität und extrem langen Wartungsintervallen erfüllen.