Awards: |
Award of Merit 2008 GE Edison Awards |
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Landschaftsarchitekt: | Planergruppe Oberhausen, Oberhausen | |
Bauherr: | LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH |
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Nutzer: | Stiftung Zollverein |
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Fertigstellung: | 2009 | |
Projektgröße: | 700.000 m² | |
Bauvolumen: | 15 Millionen Euro | |
Beleuchtungsetat: | 0,8 Millionen Euro | |
Fotos: | Thomas Mayer |
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Publikation: |
Werkbericht - Licht Kunst Licht 3 >> |
Das bekannte Industriedenkmal hat weit über die Region hinaus eine enorme Strahlkraft als urbaner Kulturstandort, und für das Weltkulturerbe wurde ein Beleuchtungskonzept umgesetzt, das behutsam auf die gewachsenen Strukturen eingeht, dem aber trotzdem die symbolträchtige Inszenierung der Landmarke gelingt.
Die historischen Übertagebauten und der weitläufige Park – eine Mischung aus gezielter Renaturierung und wilder Rückeroberung durch die Natur – werden weitgehend mit warmweißem Licht beleuchtet. Die hohe Farbwiedergabe der eingesetzten Leuchtmittel bildet Architektur und die Landschaft in ihrer spannenden Materialität sehr natürlich ab. Das Ergebnis ist eine hohe Aufenthaltsqualität, ganz besonders für die Besucher, eine einfache Orientierung im nächtlichen Gelände und die identitätsstiftende Inszenierung der ehemaligen Zeche fernab aufdringlicher Effekte. Die nächtliche Einblendung der formalästhetisch anspruchsvollen Fassaden erfolgt durch eine dezente gleichmäßige Flutung.
Seinen Weg entlang den Attraktionen des alten Zechengeländes findet der Besucher, wenn er der so genannten Ringpromenade folgt. Auch nachts bietet sich dieser Weg an, um das Areal zu erkunden, wenn er sich in einen glimmend durch die Landschaft mäandernden Pfad verwandelt. Die Leuchtspur besteht aus einer regelmäßigen Reihung von roten LED-Lichtpunkten mit minimaler Leistungsaufnahme.
Mit ihrem zeitlosen und funktionalen Design in Anlehnung an die vorgefundene Architektur- und Formensprache folgen alle Leuchten und Komponenten den Gestaltungsmaximen des Masterplans, der die Rahmenbedingungen für die langfristige Metamorphose der Zeche Zollverein festschreibt. In städtebaulichen und architektonischen Belangen wurde er von Rem Koolhaas, hinsichtlich der Landschaftsgestaltung von Henri Bava formuliert.
Dank des sensiblen Beleuchtungskonzeptes lädt der Park auch nach Einbruch der Dunkelheit dazu ein, von Touristen, Anwohnern und den auf Zeche Zollverein arbeitenden Menschen erkundet zu werden. Gleichzeitig hebt sich das Zechengelände nachts als Einheit aus dem Stadtbild hervor und entfaltet einem Weltkulturerbestandort angemessene Fernwirkung.